Überdosierungen vermeiden – regulieren statt verbieten!
Pressemitteilung von JES Bundesverband und JES NRW zum IOAD am 31.08.23
JES, als Vertretung von Menschen die illegalisierte Substanzen konsumieren, macht am 31. August – dem International overdose awareness day – auf Überdosierungen als Hauptursache für den Tod von Drogengebraucher*innen aufmerksam. Um die seit Jahren bekannten Folgen des Drogenverbots zu minimieren (Prohibition) streben wir einen regulierten und legalen Bezug dieser Substanzen an. Regulieren statt verbieten lautet daher unser Motto.
Wir rufen bei dieser Gelegenheit aber nicht zuletzt auch zu mehr praktischen Maßnahmen der Prävention und Harm Reduction auf.
Als Forderungen zur Risikominderung sind hier konkret zu benennen:
• Drogenkonsumräume zum sicheren Konsum existieren nicht in annähernd hinreichender Zahl – und in manchen Bundesländern gar nicht. Das muss sich ändern.
• Angebote der Substitution ( auch mit Diamorphin)) müssen flächendeckend und auch zukunftssicher erhalten oder neu installiert werden. Naloxon, das Gegenmittel bei Opioidüberdosierungen, sollte allen Konsumierenden, Substituierten, Angehörigen und Mitarbeiter*innen im Hilfesystem – als Notfallmedikament leichter zugänglich gemacht werden.
• DrugChecking, also die Analyse illegalisierter Substanzen auf Beimengungen und Potenz , muss überall in Deutschland, in Verbindung mit einem Beratungsangebot möglich sein.
Um ein öffentliches Zeichen zu setzen wird auf die Fassade der Geschäftsstelle des JES Bundesverbands und der Deutschen Aidshilfe (Wilhelmstr 138, 10963 Berlin) am 30.08. um 21:30 Uhr eine Laserinstallation projiziert.
Beim Punkt Drugchecking zeichnet sich bereits jetzt ein Flickenteppich lokaler Regelungen ab, der jede Übersicht in Zukunft für Drogengebrauchende schwer bis unmöglich macht, moniert Cora Meister vom Vorstand des Landesverbands JES NRW. Gefährliche Beimischungen müssen erkannt und der Konsum dieser
Beimischungen möglichst gemieden werden, so Cora Meister weiter. Die Kenntnis über eventuelle Beimischungen erhält der/die Konsument*in nur über ein Drug Checking Angebot.
Viele dieser Forderungen erheben wir seit vielen Jahren, leider bisher vergeblich, in der Hoffnung, dass sich letztlich die politische Vernunft gegen ideologische Scheuklappen durchsetzt, dass man an Ende irgendwann gar einsieht:eine Möglichkeit der Kontrolle über Drogen erhält die Gesellschaft letztlich nur durch legale Bedingungen, also den legalisierten und regulierten Handel mit diesen Substanzen, so lautet das Resümee von Mathias Häde vom JES Bundesvorstand.
Kontakt: Mathias Häde mathias.haede@gmail.com – 0176-39569496
Pressemitteilung als PDF Datei pm 21.07.23 jes final
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