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1
Dezember
2022

HIV- und Hepatitis-Infektionen bei Drogen Gebrauchenden sind vermeidbar!

in Aktuelles, HIV, Pressemeldungen /von mathias

hiv

Anlässlich des Welt -Aids- Tages 2022 machen der JES-Bundesverband sowie der Landesverband JES NRW in einer Pressemitteilung auf die steigende Zahl von HIV- und Hepatitis- Infektionen unter Drogen Gebrauchenden aufmerksam.

Während die Gesamtzahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland im Jahr 2021, wie im Vorjahr, bei 1.800 Fällen lag, macht ein Blick auf die Neuinfektionen über den intravenösen Drogengebrauch erneut einen Anstieg auf nunmehr 320 HIV-Infektionen deutlich. Auch die Gesamtzahl der Hepatitis C-Neudiagnosen des Jahres 2022 mit 6787 Infektionen (bis Woche 46) liegt deutlich über denen des Jahres 2021 mit 4216 Neudiagnosen.

Claudia Schieren vom JES-Bundesvorstand sagt dazu: „Beide Entwicklungen sind sehr unerfreulich. Neben einer dringend gebotenen ausreichenden Finanzierung von AIDS- und Drogenhilfen für Angebote der Vergabe von Konsumutensilien und Testung gilt es, das Augenmerk weiter auf die Folgen des Drogenverbots und der Kriminalisierung von Menschen zu richten, die gesetzlich illegal gestellte Substanzen konsumieren. Die Kriminalisierung ist weiterhin der maßgebliche Motor für Infektionserkrankungen und Stigmatisierung.“

Dass weite Teile Deutschlands nach Angaben des RKI über keine Angebote der Vergabe von Spritzen und Nadeln sowie anderer Konsumutensilien verfügen, seii nicht nachvollziehbar“, wie Cora Meister vom Landesverband JES NRW beklagt.

Die „saferKONSUM“ -Studie des Robert Koch Instituts (RKI) machte deutlich, dass die Zielvorgabe der Weltgesundheitsorganisation (eine jährliche Vergabe von 200 Spritzen/Nadeln pro Drogen injizierende Person bis zum Jahr 2020 bzw. 300 Spritzen/Nadeln pro Drogen injizierende Person bis 2030) als Indikator zur Eliminierung von HIV und Hepatitis B und C nur in wenigen Städten und Bundesländern erreicht wird.

Für JES als Interessenvertretung Drogen gebrauchender Menschen ist es schlicht ein Versagen der Kommunen und Ländern, dass mehr als ein Drittel der Einrichtungen angaben, das Budget für eine bedarfsgerechte Versorgung reiche bei weitem nicht aus.

„Dass die evidenzbasierten Empfehlungen und Maßnahmen erfolgreicher Modellprojekte wie der „DRUCK Studie“ sowie „HIV? HCV? Das check ich!“ durch die Länder nicht konsequent fortgeführt wurden ist nicht nachvollziehbar. Trotz erheblicher Ausgaben aufgrund der Corona Pandemie darf es nicht zu faktischen Mittelkürzungen bei Aids- und Drogenhilfen kommen“, sagt dazu Mathias Häde vom JES-Bundesvorstand.

Viele der während der Coronapandemie geschlossenen Kontaktangebote wurden nie wieder geöffnet. Der JES-Bundesverband sowie der Landesverband JES NRW fordern daher, dass gerade niedrigschwellige Angebote mit einer ausreichenden Finanzierung in die Lage versetzt werden müssen, ihren Aufgaben der Schadensminderung hinreichend nachkommen zu können.

Diese PM als PDF Datei  PM WAT 2022 JES

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Und hier noch der Bericht von der JES-Sammelaktion am 01.12.22 in Unna als PDF

wat sammlung 2022

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https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/12/hiv-g706a9f442_640.jpg 371 640 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2022-12-01 17:15:542022-12-30 11:36:05HIV- und Hepatitis-Infektionen bei Drogen Gebrauchenden sind vermeidbar!
30
August
2022

1826 „Drogentodesfälle“ ein deutlicher Hinweis auf Notwendigkeit von Veränderungen

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

tag

 

Pressemitteilung des JES Bundesverbands und JES NRW

Anlässlich des International Overdose Awareness Day (IOAD) am 31.August, der in etwa 40
Ländern mit ca. 800 Veranstaltungen realisiert wird, machen das JES Netzwerk, die
Deutsche Aidshilfe sowie Akzept mit einer Kampagne auf den dramatischen Anstieg von
Todesfällen bei Menschen, die illegale Substanzen konsumieren, aufmerksam.

„Deutschland verzeichnet in den letzten 10 Jahren eine Verdopplung jährlicher Todesfälle.
Eine tragische Entwicklung, die von den politisch Verantwortlichen nach unserer Ansicht
klare drogenpolitische Kurskorrekturen erfordert“, so Mathias Häde vom JES Bundesvorstand.
Opioid (z.B. Straßenheroin) bedingte Todesfälle (Überdosierungen) sind weiterhin die
Hauptursache. JES unterstützt das Bundesmodellprojekt NALtrain, das als Reaktion auf diese
Entwicklung umgesetzt wird. Hier sollen Mitarbeitende aus Aids- und Drogenhilfen zu
Trainer*innen ausgebildet werden, um wiederum die Nutzer*innen ihrer Einrichtung zu
trainieren und sie mit einem Naloxon Nasenspray auszustatten.

Claudia Schieren, die das Projekt im Beirat begleitet, macht darauf aufmerksam, dass trotz
des erfolgreichen Verlaufs des Projektes bereits jetzt deutlich wird, dass die
Verschreibungspflicht von Naloxon eine zu hohe Hürde bildet, um Opioid Konsumierende
flächendeckend mit Naloxon auszustatten. „Wir müssen über staatliche Programme wie in
Italien oder Schottland nachdenken und einen kostenfreien und niedrigschwelligen Zugang
möglich machen,“ so Schieren weiter.

Die Substitutionsbehandlung hat sich als erfolgreichste Behandlungsform der
Opiatabhängigkeit erwiesen. Die auf uns zukommenden Versorgungsprobleme durch die
Altersstruktur der behandelnden Ärzt*innen erfordern größte Anstrengungen, um
zusätzliche Ärzt*innen für diese Behandlung zu gewinnen.

Hier sind Revierkämpfe und kleinkariertes Denken fehl am Platz. JES unterstützt daher
ausdrücklich Modelle der Behandlung mit Diamorphin, die fast zu 100% auch die Einnahme
von retardiertem Morphin, Methadon oder Levomethadon einschließt. Die
Diamorphinbehandlung hat es verdient, flächendeckend in ganz Deutschland angeboten zu
werden. Die gesundheitliche und soziale Entwicklung der Patient*innen, die zuvor wenig von
der Substitution profitiert haben, sind teilweise enorm.

„Dies alles bekämpft aber nur die Symptome, nicht die Ursachen von Krankheit, Tod und
Leid. Daher ist es für die Initiator*innen des IOAD zwingend geboten, den Erwerb und Besitz
von Mengen zum Eigenbedarf zu entkriminalisieren. Im nächsten Schritt muss eine
Entkopplung vom Schwarzmarkt durch legale und kontrollierte Bezugswege erfolgen“, so
Cora Meister von JES NRW.

Nur durch einen konsequenten Richtungswechsel der Drogenpolitik in Deutschland wird es
gelingen, den tausendfachen Tod durch Schwarzmarktsubstanzen deutlich zu reduzieren.
Mit der Kampagne „Lasst keinen Tag vergehen“ gilt es, alle Akteure für Maßnahmen der
Schadensminderung wie Safer Use, Naloxon- und Erste Hilfe-Trainings und Maßnahmen zur
Veränderung der Konsumform zu sensibilisieren. Zudem müssen wir uns gemeinsam für die
Veränderung der rechtlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse einsetzen. Kontrolle funktioniert
nun einmal allein unter legalen Bedingungen!

– Kontakt: Mathias Häde – mathias.haede@gmail.com – 017639569496 – 

PM JES -IOAD-2022 als PDF Datei

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2022/08/02_08_2022_ioad_v1.2_001.jpg 1920 1358 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2022-08-30 21:59:042022-11-25 15:30:491826 „Drogentodesfälle“ ein deutlicher Hinweis auf Notwendigkeit von Veränderungen
21
Juli
2022

PM: 1826 Drogentodesfälle – JES Netzwerk fordert Politik zum Handeln auf

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

banner

Am 21. Juli wird in 90 Städten Deutschlands verstorbenen Drogen Gebrauchenden gedacht. Mehr als 400 Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe sowie Selbsthilfegruppen, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen und Angehörige Betroffener fordern eine konsequente Neuausrichtung der Drogenpolitik.

Am 21.07.2022 begehen wir ein trauriges Jubiläum. Der 25. Gedenktag für verstorbene Drogen Gebrauchende konfrontiert uns mit der höchsten Zahl der letzten 20 Jahre: Insgesamt starben im Jahr 2021 in Deutschland, nach offizieller Statistik, 1826 Drogen gebrauchende Menschen.

Viele kennen jemanden der 1826 Drogentoten als Klient*innen, Patient*innen, Freund*innen oder Angehörige persönlich. Überall im Land, ob in München, Berlin, Köln, Leipzig oder Kiel, trauern Menschen um Verstorbene, verstorben maßgeblich durch eine auf Verbote ausgerichtete Drogenpolitik.

„Wir werden uns als JES Netzwerk nicht damit zufriedengeben, den Tod unserer Freund*innen am 21 Juli zu beklagen und zu betrauern. Nein, wir werden uns weiterhin gesundheitspolitisch einmischen und unsere Stimme erheben“, wie Cora Meister vom Landesverband JES NRW versichert..

„Wir werden unbequem bleiben, wenn es um die Artikulation von Defiziten der Drogenpolitik geht. Uns fehlen weitere Angebote der Schadensminderung – wie etwa die Möglichkeit der Substanzanalyse in und außerhalb von Drogenkonsumräumen“, so Mathias Häde vom JES Bundesvorstand ergänzend.

Die Zahl der von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen steigt seit Jahren deutlich an. Wer ohne Obdach und ohne medizinische Behandlung ist, wird sich in der Regel nicht mit seinem Konsum auseinandersetzen. Es gilt elementare Bedürfnisse wie Wohnen, Nahrung und med. Behandlung zu decken, erst dann ist der Weg frei, sich auch dem eigenen Drogenkonsum kritisch zuzuwenden.

Dabei muss man fairer Weise konstatieren: Deutschland verfügt im europäischen Vergleich über ein durchaus hochwertiges und vielfältiges System der Drogenhilfe.

„Die seit Jahren sichtbaren dramatischen Entwicklungen bei Drogentodesfällen zeigen uns allerdings deutlich, dass mehr Hilfsangebote alleine – bei fortgesetzter Illegalität, Kriminalisierung und Inhaftierung von Drogen Konsumierenden – uns nicht wirklich weiterbringen“, wirft Claudia Ak vom JES Bundesvorstand hier kritisch ein.
Alle Expert*innen wissen, dass man sich dem Thema Entkriminalisierung von Konsumierenden ideologiefrei zuwenden und einheitliche Mengen aller Substanzen festsetzen muss, deren Erwerb und Besitz straffrei gestellt wird.

Der gerade in Erarbeitung befindliche Gesetzentwurf zur legalen und kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene wird die erste Nagelprobe sein, ob die Ampel für diese sicherlich wegweisende Entwicklung eine Mehrheit bekommt. Die Cannabis-Regulierung kann für JES allerdings nur der Beginn sein.
Wir als JES Netzwerk werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diese Entwicklungen zu befördern und weiterhin in der vor Ort Arbeit die Risiken des Drogenkonsums zu reduzieren.

PM 21.07.22 als PDF Datei

 

 

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2022/07/25-Jahre-Banner_ohne-Logo2-768x288-1.jpg 288 768 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2022-07-21 20:19:202022-11-25 15:31:05PM: 1826 Drogentodesfälle – JES Netzwerk fordert Politik zum Handeln auf
17
Mai
2022

Stark steigende Todesfälle ein Zeichen für Versagen der Drogenpolitik

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

Pressemitteilung JES Bundesverband und JES NRW

1.826 Menschen sind nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit 2021 in Deutschland an den Folgen von Überdosierungen und Schwarzmarktsubstanzen verstorben. Wenn es noch eines Zeichens für einen Wechsel in der Drogenpolitik bedurft hätte, sind das diese 1826 Todesfälle.

„Ein fast 16 prozentiger Anstieg der Todesfälle zum Vorjahr und 44 Prozent mehr als 2017 sind ein trauriger Anlass, eine sofortige Entkriminalisierung von Konsument*innen politisch umzusetzen und die staatlich kontrollierte legale Abgabe von Drogen auch über Cannabis hinaus ernsthaft zu diskutieren“, sagt dazu Mathias Häde vom JES Bundesvorstand.

„Der Ausbau schadensmindernder Angebote wie z.B. Drogenkonsumräume, Drug Checking, Heroinbehandlung bleibt wichtig, aber wir sehen, dass diese Angebote bei unveränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht ausreichen, um eine Trendumkehr zu erwirken, so Claudia Schieren vom Vorstand des JES Bundesverbands.

JES fordert daher u.a. die rechtliche Gleichstellung der Heroin gestützten Behandlung mit anderen Formen der Substitutionsbehandlung. Dies wäre ein Schritt zur legalen medizinisch kontrollierten Abgabe von Heroin für die Opiatkonsument*innen, welche die größte Gruppe der Verstorbenen abbildet.

„Die Kriminalisierung von Drogengebraucher*innen bringt jedes Jahr tausendfaches Leid in Familien und Partnerschaften, berufliche Existenzen werden zerstört. Und die Gesundheit hunderttausender Konsument*innen wird durch verdreckte Schwarzmarktsubstanzen geschädigt“, erläutert dazu Cora Meister vom Vorstand des Landesverbands JES NRW.

Nach Meinung des JES Netzwerks kann Portugal hier tatsächlich als Vorbild dienen. Dort hat die Entkriminalisierung von Konsument*innen dazu geführt, die Haftanstalten zu leeren und wirksame Hilfeangebote zu stärken. Zudem hat sich die Zahl der Drogenkonsument*innen deutlich reduziert.

Natürlich sind diese Veränderungen nicht nur durch die Bundesregierung zu realisieren. Hier wären auch die Bundesländer und Kommunen gefordert. Bis auf wenige Ausnahmen sind Drogen- und Aidshilfen schon heute nicht mehr in der Lage, ihren immer vielfältigeren Aufgaben gerecht zu werden. Eine Studie des Robert Koch Instituts und der Deutschen Aidshilfe zeigt, dass viele Einrichtungen nicht einmal über ausreichende Finanzen verfügen, um eine bedarfsgerechte Abgabe von Spritzen, Nadeln, Pfeifen und anderen Utensilien zu gewährleisten. So verfehlt Deutschland die WHO Ziele von 200 Spritzen und Nadeln pro Person pro Jahr mit nur ca. 130 Stück deutlich.

„Nur wenn Bund und Länder gemeinsam ihre gesetzgeberische Verantwortung wahrnehmen, wird die Zahl der Menschen, die an Überdosierungen durch Schwarzmarktsubtanzen versterben, reduziert werden können“, so Claudia Ak vom JES Bundesvorstand abschließend.

JES-PM-Drogentote_2022  als PDF

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2022/05/kreuz.jpg 426 640 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2022-05-17 15:41:192022-11-25 15:31:19Stark steigende Todesfälle ein Zeichen für Versagen der Drogenpolitik
30
November
2021

Legalisierung von Cannabis ausweiten, fordert JES!

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

hiv

Pressemitteilung von JES Bundesverband und JES NRW zum Welt-Aids-Tag am 01.12. 2021

 

Anlässlich des Internationalen Welt-Aids-Tages am 01.Dezember 2021 sollten wir, leider wieder einmal, realisieren:

Noch immer infizieren sich unnötig viele Drogen konsumierende Menschen aufgrund von Kriminalisierung und darauf folgender gesellschaftlicher Marginalisierung mit gefährlichen Viren wie HIV oder Hepatitis C.

Wenn nun die neue Regierung das Cannabis legalisieren und in Fachgeschäften vermarkten lassen will, kann dies nach unserer Ansicht lediglich ein erster sinnvoller Schritt sein. Auch z.B. die in weiten Teilen unserer Gesellschaft wachsende Nachfrage nach Kokain sollten wir nicht länger den Drogenkartellen überlassen, sondern auch dort muss liberalisiert, also legalisiert werden. Die Drogenkartelle mit ihrem schnellen Geld gefährden schon heute große Teile der legalen Wirtschaft, die bei diesen Preisen im Konkurrenzkampf nicht mitzuhalten vermag.

„Wir warnen daher vor ersten Stimmen, die im Zuge der Legalisierung von Cannabis eine Verschärfung bei den ‚harten‘ Drogen fordern. Aus unserer Perspektive geht es nicht um ‚harte‘ oder :weiche‘ Substanzen, sondern um den jeweiligen Umgang mit den Drogen, wie Mathias Häde vom JES Bundesvorstand es ausdrückt. Für manche kann schon Cannabis eine “harte” Droge sein, also zum Problem werden.

Wenn Kokain heute in weiten Teilen des Managements bereits ein gängiges Accessoire zu sein scheint und Amphetamine sich als fester Bestandteil des Nachtlebens etabliert haben, können wir dies nicht länger ignorieren. Auch hier wäre aus unserer Sicht die neue Regierung gefragt, auch hier sollte möglichst schnell reguliert werden: Alles reguliert im Fachgeschäft anbieten. Aber das ist wohl noch ein langer Weg.

Ein wenig Hoffnung bereitet uns die Passage im Koalitionsvertrag, die sich auf eine Erweiterung der  Risikominderung (harm reduction) bezieht und ausdrücklich das Drugchecking, also den Test illegaler Drogen, erwähnt.

JES fordert Drugchecking seit vielen Jahren und wir können nur hoffen, dass diese Vorhaben möglichst zeitnah und pragmatisch von der neuen Regierung umgesetzt werden.

“Wir fordern jetzt, dass sich  dann auch die Länder nicht ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entziehen, dass sie im Bundesrat mitmachen bei der Legalisierung von Cannabis und auch das Testen illegaler Drogen in allen Bundesländern umsetzen” sagt Ralf Runniger vom Landesverband JES NRW dazu.

Auf keinen Fall darf aus unserer Sicht nun, quasi als Ausgleich für das freie Kiffen, ein verstärkter Druck auf die Junkie-Szene folgen. Denn das würde die angekündigte ausgeweitete Risikominderung kontraproduktiv behindern.

 

pm wat 2021 als PDF

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/11/hiv.jpg 480 640 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2021-11-30 11:09:512023-03-12 19:15:12Legalisierung von Cannabis ausweiten, fordert JES!
18
November
2021

Offener Brief an die Politik über Schritte zur Regulierung des Drogenmarkts

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

legal

 

Wenn derzeit über die Legalisierung von Cannabis durch eine Ampelkoalition spekuliert und diskutiert wird, kommt von den Gegnern oft der Einwand, dann würde wohl als nächstes von interessierten Gruppen die Legalisierung weiterer derzeit illegaler Drogen gefordert.

Wir, das JES Netzwerk, bekennen uns an dieser Stelle ausdrücklich zu derartigen Überlegungen und Positionen. Wir wollen nicht nur Cannabis legal erwerben können.

Nahezu alle Ziele der Prohibition, des “Kriegs gegen die Dogen” haben sich nicht erreichen lassen:

  • Das Angebot an Drogen und deren Konsument:innen ist stets gewachsen und heute so groß, wie nie zuvor.
  • Die Organisierte Kriminalität wuchs in dieser Zeit proportional und gefährdet heute mit ihrem üppig sprudelndem Geld bereits Teile der legalen Wirtschaft, die in ihrem gesetzestreuen Rahmen natürlich nicht mit den Mafias zu konkurrieren vermögen.
  • Vom Jugendschutz reden wir besser gar nicht, denn auf dem Schwarzmarkt wird wohl kaum jemand einen Altersnachweis sehen wollen.

Nein, hier braucht es zur Kontrolle einen legalen Rahmen:

Mit der Legalisierung von Cannabis für Erwachsene wäre ganz sicher ein erster und wichtiger Schritt getan. Allerdings muss der Verkauf von Cannabis auch an unter 18jährige möglich sein, denn nur durch die Abgabe von im Wirkstoffgehalt bekannten  Cannabis lassen sich die besonderen Risiken für Jugendliche vermeiden. Wir dürfen gerade diese vulnerable Gruppe nicht dem Schwarzmarkt mit Drogen von unbekanntem Wirkstoffgehalt aussetzen.

Wenngleich wir uns mit dem Verkauf in Apotheken schlecht anfreunden könnten. Medizinisches Cannabis macht in der Apotheke Sinn, Cannabis zu Zwecken des Genusses hingegen weniger. Wir kaufen ja auch unseren Alkohol nicht in der Apotheke, jedenfalls nicht den zum Trinken.

Hier bedarf es nach unserer Ansicht spezieller Drogenfachgeschäfte mit kundiger Beratung. Und dort sollten mittelfristig auch andere Drogen verkauft werden. (Irgendwann auch der Alkohol, das wäre für diese harte Droge nach unserer Einschätzung wohl angemessen und zielführend)

Denn was ist z.B. mit den Konsumenten etwa von Stimulanzien wie Kokain und Amphetamin, welche in den letzten Jahren eine immer größere gesellschaftliche Position eingenommen haben und inzwischen, dem Vernehmen nach, auch aus Teilen des Geschäftslebens kaum noch wegzudenken sind? Was ist mit LSD, den “Zauberpilzen” und den zahlreichen anderen psychotropen Substanzen, die heute fest zur Feierkultur bestimmter Gruppierungen gehören? Wir dürfen diese Substanzen nicht länger illegal lassen und so die Konsumierenden weiter. kriminalisieren,, fordert JES. Drogen, gerade auch die illegalisierten  sind ein Teil unseres Lebens, das lässt sich nicht länger verleugnen und verdrängen.

Natürlich erfordert das Zeit, geht so etwas Grundlegendes nur Schritt für Schritt, das ist auch uns klar. Und der erste Schritt wird jetzt hoffentlich beim Cannabis getan.

Aber die Perspektive und Diskussion darf sich dann nicht auf den Hanf beschränken!

Und in der aktuellen Zeit des Übergangs bitte harm reduction nicht vergessen:

  • Ein interessanter Aspekt wird durch die sich abzeichnenden Schritte der Forschung zur Substitutionsbehandlung auch für Kokainabhängige (Nach dem Vorbild der Opioid-Substitution) aufgezeigt.
  • Auch das wichtige Thema Drugchecking kam inzwischen bei weiten Teilen der Politik an. Höchst bedenkliche Beimischungen chemischer Substanzen, die auf dem Schwarzmarkt immer häufiger vorzufinden sind, fordern dieses pragmatische Vorgehen, um unsere Mitmenschen und Kinder zu schützen.
  • Tendenziell sollte bei Gesetzesverstößen aufgrund Drogenbesitz sehr viel mehr Hilfe angeboten werden. Leider bestimmt offenbar vielerorts noch zu sehr der strafende Aspekt Denken und Handeln der Judikative.

All das ist allerdings nur halbherzig, ist nur Risikominderung.

Warum also nicht diese Risiken, die in erster Linie durch die Situation der Illegalität entstehen, konsequent durch eine gesetzliche Regulierung beseitigen?

Warum nicht ein legaler und somit überwachter Drogenmarkt?

Andere Länder haben zumindest erste Schritte unternommen. Und die Zahl der

Drogen Konsumierenden ist dort in der Folge nicht, wie zunächst von Kritikern befürchtet, etwa gestiegen. Bisweilen ging deren Zahl sogar nach unten. Der Reiz des Illegalen, die Grenzüberschreitung entfällt dann für die Heranwachsenden. Vielleicht ist das der Grund – und ein Grund für die Politik, endlich einen anderen Kurs zu nehmen: weg vom unsäglichen war on drugs und der Drogen-Prohibition, hin zu mehr Realitätssinn.

Die neue Regierung möchte, dem Vernehmen nach, gern eine moderne sein.

Im Kurswechsel bei der Drogenpolitik besteht jetzt eine historische Chance.

Wir können und dürfen nicht länger große Teil des Volkes kriminalisieren, nur weil sie andere Rauschmittel zu sich nehmen, weil sie etwa kiffen, statt Alkohol zu trinken, sagt JES!

Berlin, 18.11.2021

offener brief legalisierung als PDF

 

JES Bundesverband
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
jes-bundesverband.de

————————

JES NRW
Lindenstraße 20
50674 Köln
jesnrw.de

————————

JES steht für Junkies, Ehemalige und Substituierte
Kontakt: Mathias Häde, JES BV – mathias.haede@gmail.com – 0176 39569496

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/11/Legalisierungs-Aufkleber.jpg 496 700 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2021-11-18 11:11:442022-11-25 15:42:57Offener Brief an die Politik über Schritte zur Regulierung des Drogenmarkts
30
August
2021

PM zum IOAD, dem Internationalen Aktionstag gegen Überdosierungen

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen /von mathias

drugs

Am 31. August richten wir regelmäßig unser Augenmerk auf das Thema (zumeist versehentlicher) Überdosierungen von Drogen. Auch zum 31.08.21 haben wir daher gemeinsam mit dem JES Bundesverband eine PM erstellt

Presssemitteilung-JES-IOAD-2021

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/08/drugs.jpg 426 640 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2021-08-30 11:53:592022-11-25 15:44:15PM zum IOAD, dem Internationalen Aktionstag gegen Überdosierungen
20
Juli
2021

Drogentodesfälle verhindern, Substitution verbessern!

in Drogenpolitik & Drogenhilfe, Pressemeldungen, Substitution /von mathias

flower

Gemeinsame Pressemitteilung von JES Bundesverband und JES NRW

zum Protest-, Aktions- und Trauertag 21. Juli 2021

„Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“ 

Drogentodesfälle verhindern, Substitution verbessern!

1581 Drogentodesfälle bedeuten einen neuen Höchststand in den letzten 20 Jahren. Schnelles Handeln wird für viele überlebenswichtig.

Im Zuge der Pandemie wurde deutlich, wie viel bislang ungenutztes Potenzial die Behandlung Opiatabhängiger bietet. Neue Wege wurden in Hamburg beschritten, indem nicht krankenversicherte Menschen schnell und unbürokratisch von einer solchen Behandlung profitierten, „Menschen ohne Obach und Krankenversicherung hatten bisher kaum Zugang zu Behandlungsangeboten,“ so Torsten Zelgert vom JES Landesverband NRW.

JES macht deutlich, dass ein fehlender Krankenversicherungsschutz nicht nur ein Thema bei geflüchteten Menschen und EU Bürger*innen ist. Denn in Hamburg waren auch von den deutschen Opioid Gebrauchenden nur etwa die Hälfte krankenversichert. „Eine Quote, die nicht allein dort in Hamburg vorzufinden sein dürfte“, wie Claudia Schieren vom JES Bundesverband annimmt. „Um diese Menschen müssen wir uns auch nach Corona kümmern, die dürfen wir nicht unversorgt zurücklassen“, so Schieren weiter.

JES sieht den Bedarf von Behandlungsangeboten ausserhalb der klassischen Ärzt*innenpraxis mit einem niedrigschwelligen Zugang in einem Umfeld, das Drogengebraucher*innen bekannt und vertraut ist. Aber auch die Substitutionsbehandlung in der ärztlichen Praxis bedarf einer vermehrten Individualisierung. Wir brauchen weniger von dem Gleichen für alle, sondern eine auf den Behandlungsverlauf, die Entfernung zur Praxis sowie Beruf und Familie abgestimmte Behandlung.

„Viele substituierende Ärztinnen und Ärzte sind nicht wirklich bereit, das von Patient*innen gewünschte jedoch etwas teurere Substitut zu verschreiben“, wie Mathias Häde vom JES Bundesvorstand beklagt. „Die Krankenkassen machen Druck und viele Ärzt*innen verweigern deshalb in vorauseilendem Gehorsam z.B. retardiertes Morphin. Für nicht wenige ist dieses Medikament aufgrund seiner guten Verträglichkeit und seinem positiven Einfluss auf psychiatrische Komorbidität die beste Wahl“, ergänzt Häde.

Auch die Behandlung mit Diamorphin (Heroin) muss nach Meinung des JES Netzwerks weiter ausgebaut werden. Denn viele nutzen neben dem Substitut noch immer Heroin von der Straße, dem müssen wir Rechnung tragen. Der Zugang zur Diamorphinbehandlung darf keine zusätzlichen Hürden mehr setzen.

Zum Gedenktag 2021 unterstützt JES die Kampagne „100.000 Substituierte bis 2022“, denn Substitution kann Leben retten.

Diese PM als PDF

 

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/07/flower.jpg 757 700 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2021-07-20 19:35:062022-11-25 15:45:05Drogentodesfälle verhindern, Substitution verbessern!
1
April
2021

PM: Wir wollen überleben – 1581 Drogentote wollten das sicher ebenfalls

in Gedenktag, Pressemeldungen /von mathias

kreuz

Gemeinsame Pressemitteilung von JES Bundesverband und Landesverband JES NRW zur  Meldung über die  Steigerung der Zahl an Drogentoten um 13% im Jahr 2020

pm drogentote 20

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2021/04/god-1772560_640.jpg 426 640 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2021-04-01 12:19:222022-11-25 15:47:23PM: Wir wollen überleben – 1581 Drogentote wollten das sicher ebenfalls
30
November
2020

Pressemitteilung von JES zum Welt-Aids-Tag 2020

in Pressemeldungen, Veranstaltung /von mathias

 

ribbonZum diesjährigen Welt-Aids-Tag, am 01.12. haben der JES Bundesverband und JES NRW in einer gemeinsamen PM den Fokus auf die noch immer viel zu hohen Zahlen HIV-Infizierter unter Drogen Gebrauchenden gerichtet:

PM WAT finnal 1.12

 

 

https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2020/11/ribbon_kl.jpg 290 207 mathias https://jesnrw.de/wp-content/uploads/2018/12/logo_jes_transparent-1.png mathias2020-11-30 13:10:162022-11-25 15:49:06Pressemitteilung von JES zum Welt-Aids-Tag 2020
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14.04.2023, 13:00 Uhr
Projektbeirat April 2023
AIDS-Initiative Bonn e.V.
Graurheindorfer Str. 15
53111 Bonn
06.05.2023, 13:00 Uhr
Projektbeirat Mai 2023
VISION e.V.
Neuerburgstraße 25
51103 Köln
02.06.2023, 13:00 Uhr
Projektbeirat Juni 2023
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