°Compensan leider nicht für alle
Leider erreichen uns mehr und mehr Nachrichten, dass trotz Zulassung von °Compensan immer mehr Ärzte dazu übergehen Polamidon oder Methadon zu verordnen, weil es kein °Substitol mehr gibt.
Daher schrieb ich einen weiteren Brief an die möglichen Verantwortlichen, in der Hoffnung, dass sich eventuell doch etwas bewegt.
Hier nun der Text:
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach der guten Entscheidung, den Lieferengpass bei °Substitol durch Sonderzulassung von °Compensan aus Österreich aufzufangen, erreichen uns nun deutlich bedenkliche, medizinisch nicht zu vertretende Nachrichten.
°Compensan ist das Mittel der Wahl, adäquater Ersatz für das ebenfalls retardierte °Substitol . Fast alle Patienten die es ersatzweise erhalten haben sind sehr zufrieden, die Kosten für die Kassen sind dieselben und der Lieferant garantiert die Versorgung.
Warum häufen sich nun die Anfragen, dass auf°Polamidon/Methadon umgestellt wird, was für die meisten der Substituierten, die retardiertes Morphin erhalten/ erhielten ,mit deutlichen Qualitätseinbußen und Nebenwirkungen verbunden ist?
Depressionen, Schwitzen, Suchtdruck, alles Gründe für die Ein- Umstellung auf retardiertes Morphin.
Wo ist der Sinn, dass manche Kassen es bezahlen, andere, wie die TK und die DAK, etc. sich jedoch weigern? Alleine das erscheint mir fahrlässig und ist nicht tragbar.
Wieso sind Menschen die seit langem Take-Home haben, beruflich darauf angewiesen sind und ein stabiles „normales“ Leben führen, was ja alles auch Sinn der Take-Home- Regelung sein soll, nun gezwungen wieder täglich in der Praxis zu erscheinen? Weil es ein Auseinzelungsverbot für °Compensan gibt. Das ist für manchen Arzt scheinbar und gefährdet den Therapieerfolg.
Ärzte müssen, wenn sie trotzdem Take-Home geben wollen, ganze Packungen verordnen.Das führt zu täglichem Rezepteschreiben, da bestehende Vergabeabstände an die Packungsgrößen gebunden sind, oder sie müssten einen Sonderantrag an die Kassen senden, worin genau begründet wird, wieso, weshalb, warum.Das machen einige dann lieber nicht.
Dies führt dazu, dass der gesamte erreichte Fortschritt ein Rückschritt wird, Patienten nicht entsprechend behandelt werden, obwohl die Mittel dazu da sind.
Die ist, in meinen Augen ein Skandal, der so nicht sein darf.
Bitte bessern Sie dementsprechend nach und stellen sie die Vergabe von °Compensan dem °Substitol gleich.
Alles andere ist für mich nicht zu verstehen und zu akzeptieren.
Torsten Zelgert
JES NRW
Ich habe erst vor 10 Tagen einen Wechsel von Polamidon auf Compensan gemacht. Bisher keinen Ärger außer das die Apotheke das Rezept immer einen Tag im Voraus benötigt. Take Home läuft auch ohne Probleme
Hallo,
Leider hab ich aktuell ein Problem wegen dem Lieferengpass. Ich bin seit Mitte April diesen Jahres in Substitution. Ich bitte meinen Arzt schon seit Juli/August mich von polamidon auf substitol umzustellen. Leider geht das aufgrund des Lieferengpasses nicht. Ich habe bevor ich in dir Substitution kam Opium konsumiert, worin der Hauptanteil auch Morphin ist. Hierbei hatte ich keine so starken Probleme mit dem Schwitzen.
Mein Arzt sagt seit Sommer, dass ich entweder Medikamente kaufen könnte gegen Schwitzen, aber das auf Selbstzahlerbasis oder er mich auf substitol umstellen würde, sobald der Lieferengpass vorbei ist. Scheinbar darf er mich so aktuell nicht umstellen. Steht ja auch auf der bfarm-webseite dass die Kassen davon abraten neupatienten auf Morphin einzustellen aktuell.
Leider dauert das ja immer länger mit dem Lieferengpass und es ist kein Ende in Sicht. Was soll man da jetzt machen?
Hi, das tut mir unendlich leid und macht mich gleichzeitig wütend, doch er darf. Wenn er es auch evtl begründen muss, einzig dem Arzt obliegt es , Dir das für Deine Erkrankung beste Medikament zu verordnen. Da ist es eine Unverschämtheit, dass wir alle bereits am Anfang der Krise überhaupt kämpfen mussten,damit sich etwas bewegt. Die Empfehlung keine Patienten neu auf ret.Morphin einzustellen ist mir.E. ebenfalls ein Unding, trauen sich dann doch manche Ärzte nicht das dann trotzdem zu tun, obwohl sie es dürften. Vielleicht findet sich ja ein anderer Arzt, ich jedenfalls drücke Dir die Daumen.
Also nach anfänglichem stress 1 monat metha usw hatt es mit compensan geklappt und ich bekomme wieder ganz normal meine ret.mor. die Ikk macht gott sei dank keine probleme
Hallo, an wen auch immer : Ich bin hochgradig Abhängig ,bekam seit 2001 Polamidon und es half nicht. Ich habe , bis es Substitol gab, bis vor 4/5 Jahren immer mit Heroin Beikonsum , denn 2006 haben mein Arzt und ich endlich herausgefunden , warum bei mir,weder Pola noch Metha, keine 24 Std. halten. Es sind meine Antiepileptika , die die Wirkung von diesem Substitut aufheben. Dann gab es Substitol und nach 2/3 Tagen Einstellung bin ich nicht mehr frierend , schlecht Gelaunt und mit heftigen Magenkrämpfen aufgestanden. Mir ging es sooooo gut wie noch nie vorher. Dann ist das Substitol weg und ich muss !!!! Morgens :175mg und für Abends habe ich noch 30mg = 205 mg. Polamidon. Und? Ich stehe noch immer entzügig auf und das kotzt mich so dermaßen an, daß ich die Krankenkasse wechseln will. Problem : die AOK (war ich seit meiner Geburt dort) sagte „okay , wir brauchen aber die Kündigungsbestätigung der DAK. Kündigung geschrieben… Und die Antwort? Ich kann die Kasse erst wechseln , wenn ich eine andere Kasse vorweisen kann. Jaaaa und wie??? Wie soll das gehen wenn ich die Kündigungsbestätigung nicht bekomme? Kann mir irgendwer aus dieser Miesere helfen , oder sonst irgendwie helfen?
Danke! L. G.
Simone Beutler 🙋🤓
Ich befinde mich in der Situation und muss sagen das es für mich ein Rückschritt ist, da es kein Substitol mehr gibt bin ich gezwungen wieder Heroin zu nehmen ( Medizinisches Heroin Diamorphin).
Das ist für mich ein Problem und habe mich runter dosiert und hoffe das es klappt da ich jeden Tag weniger nehme, habe aber Angst wieder rückfällig zu werden.
Ich hatte zehn Jahre lang Take home also zu Hause Vergabe und jetzt muß ich zwei mal am Tag 30 km hin und 30 km zurück fahren.
Sehr Sinnvoll scheint mir das nicht zu sein.
Ich komme jetzt wieder jeden Tag mit den Leuten zusammen mit denen ich lieber nicht treffen möchte.
Ich wünsche euch allen die in meiner Lage sind alles Gute und viel Glück für die Zukunft. Dirk
Hallo Dirk,
laut Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung haben beide die Verordnung von Compensan für Substitolpatienten ermöglicht und empfohlen, viele Patienten bekommen jetzt Compensan, auch Take-Home ist möglich. Wenn nicht, liegt es wohl dann meist am Arzt, der nicht „mitspielen“ will, dem der Aufwand einen Zweizeiler zu schreiben zu viel ist. Somit ist das tatsächlich sinnvoll seinen Arzt erneut zu bitten, aufzuklären, oder zu wechseln.